Tai Ji und Kung Fu im Long Yuan Quan
Die Kampfkunst der Drachenquelle
Aus den reichen Erfahrungen im Kung Fu des Chang Quan, Nan Quan und Shaolin Kung Fu, Chen Tai Ji, Xing Yi und Ba Gua Künsten, sowie vor Allem dem intensiven Studieren und Trainieren alter daoistischer Lehren kristallisierte sich unter dem Mediziner Jun Zhang (Meister Long Jun) eine Kampf- und Bewegungskunst heraus, deren Ausübung die Methoden des Dao-Übens mit dem Wushu vereint: das Long Yuan Quan (=Drachenquell Kampfkunst).
Der Stil gehört, obwohl er das Kung Fu Training integriert, in seiner höchsten Ausführung zu den inneren Kampfkünsten. Er bietet uns einen Weg die ursprüngliche Verbindung des Menschen zur Natur wiederzufinden und deren gewaltige Wirkung zu nutzen. Diese Wirkung ist das Ergebnis einer durch Qi - Vorkommen und Qi - Führung optimalen Bewegungsentfaltung und kann, je nach Alter und Befinden des Trainierenden, in unterschiedlichen Dynamiken trainiert werden (Da Jiang = „Der große, ruhig fließende Strom“ und „Jing Tao Hai Lang =„ Die Wogen der Sturmflut“).
Long Yuan Quan kann als faszinierende, zum Lebensinhalt gewordene Kampfkunst und Geisteskultivierung, als Präventiv- oder Rehabilitationsmaßnahme für die Gesundheit und als Hobby für Fitness und Lebensart betrieben werden.
Long Yuan Quan beinhaltet die Trainingsrichtungen Tai Ji und Kung Fu
Dabei stehen verschiedene Schwerpunkte im Vordergrund des Trainings. Beide Richtungen ergänzen einander, können von den SchülerInnen jedoch auch einzeln ausgeübt werden:
Wer Tai Ji lebt, spürt und berührt den Drachen. Er gilt den Chinesen traditionell als Verbindungsglied zwischen Himmel und Erde und ist Vorbild für unser Tai Ji Quan. Der Übende lernt auf sanfte Art die Möglichkeiten seines Körpers zu entdecken und optimal einzusetzen. Die notwendige Achtsamkeit erfordert ein zunächst sehr langsames und weiches Vorgehen, sodass die Körperstruktur entspannt und durchlässig wird. Das Gleichgewicht und die richtige Ausrichtung der Gelenke werden trainiert.
Dann geht es an das kontrollierte Leiten der Energie "Qi" über die Drehung des inneren und äußeren Taillenbereiches. Es werden spezielle, sich in Spiralbewegungen fortsetzende Energie- und Bewegungsverläufe geübt, die schließlich bis in die Arme und Beine, jeden Bereich des Körpers durchdringen, die Funktion der inneren Organe anregen und bei tiefer Entspannung die Leistung steigern.
Einzelne Bewegungsanteile erlangen schließlich die vibrierende Kraft einer Sprungfeder, deren Wirkung sich explosionsartig entlädt, um anschließend ruhig und unaufhaltsam weiter zu fließen. Diese spezielle wellenförmige Entfaltung von Bewegung massiert den eigenen Körper aus höchst angenehme Art und Weise und fördert die Durchblutung bis in jede kleinste Zelle. Für einen eventuellen Gegner können diese Bewegungen in der Anwendung katastrophale Folgen haben.
Verschiedene Bereiche des Tai Ji Trainings:
- Meditation
- Stehende Säule, Schrittfolgen, Seidenübungen
- Balance- und Durchlässigkeitsübungen, Tui Shou
- Long Yuan Tai Ji Formentraining
- Anwendung, San Shou
- Long Yuan Waffenformen und dazu Basis aus anderen Stilen zur körperlichen und geistigen Vorbereitung
Eigentlich heißt Kung Fu im Hochchinesischen „Gong Fu“. Da der Begriff „Kung Fu“ jedoch dermaßen weit verbreitet ist, bleiben wir bei dieser Schreibweise.
Unsere Kung Fu Trainingsmethode zeichnet sich durch das fachgerechte Erlernen der Basisschritte chinesischer Kampfkünste aus. Reiterstand, Bogenschritt, Leerschritt und weitere sollen zunächst sicher beherrscht und verstanden werden. Dabei werden Muskeln entwickelt und die Sehnen elastisch gemacht. Die Koordinationsfähigkeit wächst und es folgen die geschmeidigen, weiträumigen Bewegungsfolgen des Kung Fu.
Eine gesteigerte Elastizität ermöglicht bodennahe Ausweichmanöver. Ein gut trainierter Gleichgewichtssinn und gezielt eingesetzte Muskelkraft erlauben die rasanten Läufe, Schläge, Sprünge und Tritte, die dieser ästhetischen Kampfkunst zu Eigen sind. Der Körper bekommt einen anmutigen, gesunden und überzeugenden Ausdruck.
Einblicke in verschiedene Stile erweitern den Horizont (Adlerklauen Kung Fu, Langfaust Kung Fu, Südfaust Kung Fu), und gipfeln schließlich in der reinen Form des Long Yuan Kung Fu Quan.
Verschiedene Trainingsbereiche des Kung Fu:
- Basistraining: Stand, Schritt, Dehnung, Sprungvermögen, Kondition und Kraft
- Kung Fu Formentraining
- Anwendung und San Da Training (Selbstverteidigung)
- Waffentraining des Wushu zur Vorbereitung von Körper- und Raumverhalten